Freitag, 10. Februar 2012

Meine Top10 Alben des Jahres 2011

Auch im Jahre 2011 hat sich musikalisch wieder viel getan. Ich habe 31 verschieden Alben (CDs oder LPs) aus vergangenem Jahr gekauft oder geschenkt bekommen, besuchte 19 Konzerte und 3 verschiede Festivals.
Um euch einen kleinen Überblick zu erteilen, was mir von 2011 in besonders guter Erinnerung bleiben wird, habe ich meine Top10 Alben des Jahres zusammengestellt:

1. The Vaccines - What Did You Expect From The Vaccines? (vö. 11.03.2011)

Das Debut Album der Engländer schlug bei mir ein wie eine Bombe. Seit ich im Januar das erste Mal Notiz von ihnen nahm, verfolgte ich ihre Karriere als treuer Fan. Ganz ungeduldig erwartete ich dann das Album, damit ich endlich alle Lieder 24/7 hören konnte. Mit einer Spielzeit von nur 36 Minuten könnte man quasi sagen, dass das Können dieser Band also auf kleinsten Raum komprimiert wurde.
Die Vaccines ruhten sich deshalb auch nicht auf ihrem ersten Album aus und haben mittlerweile schone eine stattliche Menge an Songs die auf dem Album nicht vertreten sind, aber teilweise als B-Seiten auf Singles erschienen sind, oder auch bisher erst live gespielt werden. Hoffnung auf ein baldiges zweites Album sind also berechtigt.
Anspieltipp: Nørgaard


2. Frank Turner - England Keep My Bones (vö. 03.06.2011)

Auf seinem mittlerweile vierten Studio Album greift Frank Turner darauf zurück, was er am besten kann: Poetisch angehauchte Texte mit eingängigen, oftmals treibenden Melodien zu paaren. Oder wie im Fall des Songs English Curse ganz auf die Instrumentierung zu verzichten und mit einer power-geladenen Stimme die richtigen Akzente zu setzen.
Während des ganzen Albums über merkt man aber auch, dass es grösstenteils auf Tour geschrieben wurde, und Frank nie das Ziel, eine live-taugliche Platte zu erstellen, aus den Augen verloren hatte. So finden sich viele Songs darauf, welche direkt losrocken, wie auch solche die ruhig starten und dann jeweils im Refrain explodieren.
Anspieltipp: If Ever I Stray




3. French Films - Imaginary Future (vö. 11.11.2011)


French Films - hört sich zunächst französisch an, legt man die Platte auf, denkt man vermutlich nicht mehr an Frankreich, aber vermutlich auch noch viel weniger an das Land, wo sie tatsächlich herkommen: Finnland!
Bei finnischer Musik denke ich jeweils zuerst an Metal à la HIM oder noch finstere Sachen. Die French Films geben selber auch die langen und dunklen Winter als Inspirationsquelle an, was man bei den fröhlichen, sonnigen Melodien auf ihrem Debut Album ebenfalls nicht richtig glauben will. Nur die Stimme des Sängers wirkt dunkel und vielleicht haben sie gerade deshalb auf mehr Helligkeit bei den Klangfarben ihrer Lieder gesetzt. 
Anspieltipp: Convict




4. Chuckamuck - Wild For Adventure (vö. 18.03.2011)


Eine weitere musikalische Neuentdeckung die ich dieses Jahr machen durfte. Chuckamuck sind jung, wild, rotzig und kommen aus Berlin. 
In ihren Liedern geht es grösstenteils um Liebe, aber auch ein bestimmter Schokoriegel bekommt seine eigene Hymne.
Die Instrumente wurden alle direkt aufgezeichnet, lediglich der Gesang wurde später aufgenommen. Auf dem Album gibt es aber viele kleine musikalische Details die man erst nach mehrmaligem hören wahrnimmt. Auch sehr detailversetzt sind die Comic-Gestalten, die das Cover und das Booklet zieren, übrigens von Bandmitglied Oska gezeichnet.
Anspieltipp: Eis am Stiel




5. Blink 182 - Neighborhoods (vö. 23.09.2011)


Auf kein anderes Comeback habe ich mich mehr gefreut! Ich habe mit der Musik von Blink 182 meine Teenager-Zeit über die Runden gebracht. So viele Songs dieser Band bedeuten mir so viel.
Dementsprechend gross war auf der einen Seite die Hoffnung, dass sie ein richtiges Kracher Album veröffentlichen, das nahtlos an die alten Zeiten anschliesst, auf der anderen Seite aber auch die Befürchtung, dass Blink nur irgend ein billiges Produkt abliefern, das nach einmaligem Hören verleidet.
Nun letzteres ist meines Erachtens ganz sicher nicht der Fall. Blink bestechen mit viel krachenden Gitarren und Drums, aber auch mit eingängigen Melodien. Eine geglückte Reunion, die mich überzeugt.
Anspieltipp: Heart's All Gone




6. Noah & The Whale - Last Night On Earth (vö. 25.03.2011)


Noah And The Whale sind seit ihrem Hit 5 Years Time kein Fremdwort mehr. Das Vorgängeralbum First Days Of Spring handelte von der Trennung von Sänger Charlie Fink und Ex-Bandmitglied Laura Marling.  Last Night On Earth ist ihr mittlerweile drittes Album und zeigt unter anderem mit der Vorabsingle L.I.F.E.G.O.E.S.O.N. wie das Leben weitergeht.
Das Album  enthält eine ausgewogene Mischung zwischen schwermütigen Schmachtfetzen, wie sie auf dem zweiten Album zuhauf anzufinden waren, und fröhlich-poppigen Lieder wie Give It All Back. Meines Erachtens ihr bisher stimmigstes und auch bestes Werk.
Anspieltipp: L.I.F.E.G.O.E.S.O.N.




7. Kasabian - Velociraptor! (vö. 16.09.2011)


Ich muss zugeben, dass ich Kasabian erst dieses Jahr wirklich für mich entdeckt habe. Mir waren die Engländer schon seit langem ein Begriff, konnte aber irgendwie nie richtig eine Brücke schlagen zu ihren Songs. Alles verlorene Zeit, muss ich nun sagen! Kasabian gefallen mir nämlich echt gut und nicht zuletzt dank dem neuen Album. Auf Velociraptor! gibt es wirklich die gesamte Palette wie Kasabian klingen können: Ruhige Lieder, solche die quasi fast nur von Synthie Klängen begleitet werden und teilweise kommen auch fette Beats zum tragen. Einzig die rockenden Gitarren halten sich etwas vermehrt im Hintergrund.
Anspieltipp: Switchblade Smile




8. Box Codax - Hellabuster (vö. 06.05.2011)


Box Codax, das Seitenprojekt des Franz Ferdinand Gitarristen Nick McCarthy, in welchem er mit seiner Frau Manuela Gernedel und seinem langjährigen Freund Alexander Ragnew vor gut sieben Jahren begonnen hatte, experimentelle Songideen umzusetzen. Hellabuster, das nunmehr zweite Album ist eine Achterbahn, bestehend aus 13 Songs, wozu übers Jahr verteilt zu jedem Song ein Video erstellt wurde. Im Vergleich zum Debut Only An Orchard Away besticht Hellabuster durch eine bessere Produktion und dass es generell nicht ganz so schräg ist wie sein Vorgänger. Ob rockig, traurig, fröhlich oder tanzwütig - auf Hellabuster gibt's zu jeder Lebenslage einen passenden Song.
Anspieltipp: Charade




9. Noel Gallagher's High Flying Birds - s/t (vö. 14.10.2011)


Seit sich Oasis 2009 auflösten, warteten alle gespannt auf die ersten Soloalben der Gallagher Brüder. Liam legte mit den Beady Eyes vor. Noel zog mit seinen High Flying Birds acht Monate später nach. Ich muss zugeben, dass ich nie ein riesiger Oasis Fan war, aber was Noel Gallagher hier abliefert gefällt mir recht gut. Noch mehr als die Musik gefallen mir die dazugehörigen Videoclips, in denen unter anderem auch Russell Brand mitmacht. Die Videos erzählen eine fortlaufende Geschichte, von verschiedenen Charakteren. Wer die Clips nicht kennt sollte sie unbedingt mal ansehen, weil sie auch in ihrer Machart überzeugen.
Anspieltipp: AKA... What A Life!




10. The Computers - This Is The Computers (vö. 16.05.2011)


Auch diese Band habe ich dieses Jahr neu kennen gelernt. The Computers stammen aus dem Süden Englands und stehen musikalisch irgendwo zwischen Garage-Punk und Rock'n'Roll. Die elf Songs auf dem Debutalbum gehen dementsprechend auch gleich voll zur Sache: Die Texte sind grösstenteils geschrien, kein Song dauert länger als drei Minuten und dennoch finden sie Platz für diverse Gitarren- und Drum-Soli und sind stets melodiös. Das Album ist in jedem Sinne kurzweilig und so sind The Computers auch live zu geniessen; mit knackig rockigen Songs die sich perfekt zum einheizen eignen.
Anspieltipp: Rhythm Revue


2011 bot für mich also allerlei neue Musik zu entdecken. Das neue Jahr ist bereits schon wieder recht weit fortgeschritten und auch dieses Jahr wird hoffentlich viele interessante Bands und Alben zum Vorschein bringen.